top of page

Gili Air: Schöne Basis für die Cruise nach Komodo

Die kleine Insel mit dem türkisblauen Wasser hat man in zwei Stunden zu Fuss umrundet. Wählt man statt den Sandstrassen dem Meer entlang die geteerten Wege im Inselinnern, geht es schneller mit dem Fahrrad. Oder mit der Pferdekutsche. Autos und Mopeds gibt es keine. Rund 2000 Menschen leben auf der Insel, die meisten von ihnen sind Muslime. Im Zentrum des Dorfes steht deshalb auch eine kleine Mosche. Mehrmals täglich hört man die Gebete vom Minarett. Nach zwei Tagen hat man sich daran gewöhnt und integriert den ersten Ruf an die Gläubigen morgens um 4 Uhr in den Traum.

Nebst den Muslimen leben auf der Insel einige Europäer, viele davon sind Italiener. Sie versuchen ihr Glück auf der Insel mit boomendem Tourismus mit einem Restaurant oder einem kleinen Hotel. Es herrscht aber bereits ein regelrechtes Überangebot an Restaurants, die meisten sind Abends leer. Unsere Gastgeberin Andrea vom Classico Italiano erzählte uns, dass sich die Anzahl Restaurants innerhalb von zwei Jahren vervierfacht hat - von 18 auf über 60. Wer sich als Gastgeber nicht bewährt und auf Tripadvisor keinen Platz in den ersten Rängen erreicht, hat verloren. Die Italiener verstehen ihr Handwerk. Sie haben nebst den zwei Zimmern auch ein Restaurant mit einem echten italieneichen Holzofen. Die Pizzen hatten zwar ihren Preis, waren aber unglaublich köstlich. Dementsprechend ist das Openair-Restaurant auch jeden Abend sehr gut besucht und wer nicht reservierte, hat verloren.

Zwischen den vielen Essbuden stehen auch einige Tauchshops. Wir begnügten uns mit schnorcheln, weil wir bereits eine mehrtätige Bootstour mit Tauchgängen gebucht haben. Diese Cruise von Gili nach Komodo war auch der Hauptgrund, weshalb wir nach Bali und weiter zu den Gilis (insgesamt drei kleine Inseln) reisten. Gili Air war der Ausgangspunkt der Bootstour. Ansonsten hätten wir die Region wohl eher gemieden. Die Inseln sind zwar sehr schön und man kann da wunderbar im glasklaren Wasser baden und mit Schildkröten schnorcheln. Aber es ist sehr überlaufen von der Art Touristen, die sich nicht gerne den kulturellen Gepflogenheiten anderer Länder anpassen. Sie spazieren in Badebekleidung halbnackt durch das muslimische Dorf, konsumieren Alkohol sowie andere Drogen im Übermass und hören ihren Elektro-Sound so laut, dass er über die ganze Insel schallt. Das zerstört viel von der Idylle. Wir freuen uns auf die Zeit auf hoher See.

Leider haben wir vom Veranstalter Bluewater Cruises schon länger nichts mehr gehört, was uns verunsicherte. Drei Tage vor dem Start meldet er sich mit schlechten Neuigkeiten. Die Tour sei am Scheitern, weil es zu wenige Teilnehmer gäbe. Da im Vertrag nichts von einer Mindestteilnehmerzahl stand, vielen wir aus allen Wolken. Es fahren zwar sehr günstige Touristenbote in einer dreitägigen Tour von Lombok nach Komodo. Diese sollen jedoch immer sehr überfüllt sein und sind nicht wirklich sicher. Erst kürzlich ist eines gesunken. Das war für uns dementsprechend keine Alternative. Wir müssten zurück nach Bali und von da nach Flores fliegen. Nach etlichen Mails hin und her, bekamen wir dann letztendlich die gute Nachricht, dass wir wie gebucht losfahren können. Ob wir nun das ganze Schiff für uns ganz alleine haben, wird sich schon bald herausstellen.

Wir machten es uns in einem Kaffee nahe beim Treffpunkt gemütlich und warteten auf unseren Guide Alberto. Als er 30 Minuten später immer noch nicht auftauchte, wurden wir ungeduldig. Es war auch weit und breit kein Segelboot zu sehen. Im Büro der Veranstalter ging niemand ans Telefon. Wurden wir etwa veräppelt und die Tour findet doch nicht statt? Dann die E-Mail vom Organisator: Der Mechaniker sei gestern an einem Herzinfarkt gestorben. Da von Gesetzes wegen auf jedem Boot ein Mechaniker mitfahren muss, müsse zuerst ein Ersatz aus Bali anreisen. Die Tour werde sich um einen Tag verschieben. Wir können dafür in der Villa der Firmeninhaberin auf in Lombok nächtigen. Glück im Unglück, denn das Anwesen am Hang mit herrlichem Blick auf den Ozean war ein Traum. Mit dabei waren noch vier weitere Personen. Ein tauchverrücktes Paar aus Deutschland und eine Engländerin mit ihrer Tochter.

RECENT POSTS:
SEARCH BY TAGS:
Noch keine Tags.
bottom of page