Trip zum Cape Reinga: Dünen, Baumriesen und Buchten
- Nadia
- 6. Juli 2016
- 3 Min. Lesezeit
An unserem verlängerten Wochenende fuhren wir zum Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt Neuseelands. Auf dem Weg dahin gibt es einige tolle Orte und Naturschönheiten. Der erste Halt machten wir in Paihia an der berühmten Bay of Islands. Die Bucht sei im Sommer eine Augenweide mit blauen Buchten und weissen Stränden - ein Highlight für Taucher, Schnorchler und Sonnenhungrige. Uns war es doch ein Mü zu kalt, um ins Wasser zu springen. Wir bevorzugten die Höhe und machten einen Walk zu einem Aussichtspunkt, um die über 100 kleinen Inseln in der Bucht zu bestaunen.
Nach der Wanderung knurrten unsere Bäuche, also rasten wir ohne Umweg nach Mangonui in der Doubtless Bay. Dort muss es im Fish Shop angeblich den weltbekannten besten Fish’n’Chips geben. Das Essen war gut, aber nicht der Wahnsinn. Besser gefiel uns das Dörfchen, weshalb wir kurzerhand beschlossen, die Nacht da zu bleiben. Im Waterfront Motel fanden wir ein superschönes Zimmer mit Blick auf die Bucht. Abgesehen vom Fish Shop gibt es im kleinen Dorf ein halbdutzend herzige Restaurants und eine Bar mit Livemusik am Freitagabend. Leider war da Full House und wir mussten nach dem Abendessen direkt ins Bett. Mir kam das sehr gelegen. Denn ich freute mich so sehr auf das Bett mit der Heizdecke. Endlich wieder mal schlafen ohne zu frieren. Mit Ach und Krach konnte ich mich am nächsten Morgen zwingen, das warme Bett zu verlassen. An der Scheibe hatte es Eisblumen, es war wirklich kalt da draussen. Aber der stahlblaue Himmel und die Sonnenstrahlen konnten mich überzeugen, fröhlich in den Tag zu starten. In der Little Kitchen, dem einzigen aber wiederum sehr stylischen Kaffee, stärkten wir uns für die dreistündige Fahrt zum Kap.
Bei der Nintey Miles Beach machten wir Halt, um die Sanddünen zu besteigen. Man fühlte sich wie in der Sahara, einzig die Temperatur passte irgendwie nicht. Der Blick von oben zum Meer war eindrücklich. Runter ginge es am schnellsten mit einem Sandboard, viele Leute gehen auch nur deshalb auf die Dünen. Wir sparten und das Geld für die Miete lieber, denn wir hatten keine Lust, voll Sand am Kap anzukommen.
Das Cape Reinga ist für die Maoris ein sehr spiritueller Ort. Sie glauben, dass da die Seelen der Verstorbenen das Land verlassen und auf eine schöne Insel fliegen. Ein ganz schöner Gedanke. Auch wir konnten uns da vom lieben Grosi verabschieden. Mit Blick aufs Meer und über knallgrüne Hügel wanderten wir der Küste entlang. Am Kap treffen übrigens die tasmanische See und der Pazifik zusammen, was eine sprudelnde Strömung verursacht. Der Sonnenuntergang müsste da fantastisch sein. Doch da wir noch nicht genau wussten, wo wir unterkommen und es nicht gerade viele Motels gibt auf dem Weg, machten wir uns auf den Rückweg.
In Ahipara fanden wir ein nettes Motel mit Sky TV. Roger stellte den Wecker auf 7 Uhr. Aber nicht etwa, um für mich Brötchen zu holen. Er wollte sich den ersten EM-Match live anschauen. Die Italiener mussten nach Hause und auch wir machten uns auf den Heimweg. Nach einer kurzen Fahrt mit der Fähre von Kohu Kohu nach Rawene gab es dann doch noch ein Frühstück (oder eher schon Mittagessen) in einem alternativen Kaffee in Opononi. Als Abschluss des schönen Wochenendes besuchten wir noch die riesigen Kauri-Bäume im Waipoua Forest. Der Gott des Waldes „Tane Mahuta“ ist 51 Meter hoch und misst über 13 Meter im Durchmesser. Man vermutet, dass der Riese über 2000 Jahre alt ist. Was der wohl schon alles erlebt hat?

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