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Guadalajara: Grossstadt mit viel Tequila und Geschichte

Als wir aber in der Lobby unseres neuen Daheims standen, war der Ärger wegen dem verspäteten Flug gleich verflogen. Da fühlten uns wie Prinz und Prinzessin. Oder eher wie Königin und Hofnarr? Egal, auf jeden Fall ist das Hotel Morelos eine schickes Plätzchen. Ein Kolonialhaus mitten in der Altstadt und deshalb nahe an den Sehenswürdigkeiten.

Nach einem deftigen mexikanischen Frühstück im Café Madrid machten wir uns auf den Weg ins historische Zentrum. Über die Plaza de Armas (Platz der Waffen ) gelangt man zur Kathedrale und zum Regierungsgebäude - alles sehr schöne Gebäude aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Hinter der Kirche befand sich der Plaza de la Liberacion, wo ich meine Lederschuhe putzen lies, während Nadia sich dem Kinder-Fussballturnier gewidmet hat, welches auf dem Platz statt fand. Es ist schon beinahe Tradition, dass wir in jeder Stadt einmal im Hop-on-Hop-of-Touribus fahren. So kauften wir auch in Guadalajara - übrigens die zweitgrösste Stadt Mexikos - einen Tagespass. Wir wollten eine Tour durch die neuen und alten Stadtteile machen. Schon nach einige Minuten wurde uns bewusst, dass wir im „falschen“ Bus sassen. Aber wir blieben cool sitzen. Denn der Bus fuhr in den Stadtteil „Tlaquepaque“, wo wir an einem anderen Tag so oder so hinwollten.

Nadia wusste auch bereits, dass dieser Ort bekannt ist, für schöne handgemachte Kleider und Lederwaren. Vielleicht sind wir ja zufällig in den falschen Bus gestiegen. Man weiss es bis heute nicht so genau. Das Resultat war, dass wir zwei volle Taschen hatten, dafür eine leere Brieftasche. Nach dem Besuch im Ledergeschäft hatten wir noch 50 Pesos übrig. Das reichte gerade noch für eine Flasche Wasser.

Am Samstag wagten wir einen Blick in den grössten Markt Lateinamerikas. Schuhe, Pferdesattel, Cowboyhüte, Kleider, Tiere, Gemüse, Fleisch und Fisch - in den vier grossen Markthallen gibt es nebst einer Etage mit Foodständen alles zu finden. Wir quetschten uns durch die drei Etagen in einem Viertel. Danach war die Energie aufgebraucht, um noch die restlichen drei Teile zu machen.

Tlaquepaque war nicht gerade das Beste für unseren Geldbeutel. Doch mit der schönen Fussgängerzone und den gemütlichen Bars und Restaurant versprühte es einen eigenen Charme. Deshalb entschlossen wir uns, für das letzte Abendessen in der Stadt nochmals dahin zu fahren. Das Ziel war ein mexitalien Restaurant. Ein Apéro, eine Flasche Wein, gutes Lachscarpaccio, Thunfischsteak, Ribeye und zum Nachtisch drei Tequilas. Das machte gute Laune und vor allem Lust auf mehr.

Getrieben von der Euphorie, gingen wir in den Patio in der Ortsmitte mit vielen Kneipen und mehreren Mariachis, die um die Wette spielten. Je eine Cazuela (ein Topf mit Früchten, Tequila und Eis) machte uns zwar lustiger, leider ging der Fussel auf direktem Weg in den Kopf. Nadia bestellte noch einen guten Tequila, um die schlechten Geister zu töten. Gleich darauf nahmen wir uns ein Taxi und steuerten die Hotelbar, an wo es noch ein Bettmümpfeli gab. Am nächsten Morgen war es dann weniger lustig. Mit Druck auf der Stirn fuhren wir zum Busterminal. Der Bus war zum Glück super bequem und sehr komfortabel. Nach gut vier Stunden trafen wir in Bucerias ein, wo wir auf unsere neue Arbeitgeberin warteten.

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