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Hazienda Combia: Leben auf der Kaffeeplantage

  • Roger
  • 13. Apr. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

Der Kaffee ist einer der wichtigsten Exportartikel Kolumbiens. Deshalb wollten wir mehr über das schwarze Gold erfahren und zogen auf einer Kaffeefinca ein. Schöne Anlage mit Pool, Sauna, türkischem Bad und natürlich einer Menge Kaffeesträuchern.

Für den nächsten Tag meldeten wir uns gleich für eine Kaffeeführung an. Eine Familie aus Frankreich war auch mit dabei, das war wohl der Grund warum der Führer die Tour auf Französisch durchführen wollte. Wir einigten uns dann aber auf Spanisch, dachten uns, so ist es fair, weil keiner es richtig versteht.

Trotz sprachlichen Barrieren, war die Tour sehr ausführlich und interessant. Wir erfuhren, dass es noch andere Bohnensorten ausser Robusta und Arabica gibt. Und dass die Kaffeebauern verschiede andere Pflanzen und Blumen neben die Kaffeesträucher pflanzen, damit diese das Aroma z.B. von Bananen, Maracuja und den Rosen annehmen. Falls der Kaffee bitter schmeckt, sind nicht etwa die Bohnen schlecht, sondern sie wurden zu stark geröstet. Bei der Degustation haben wir auch ins „Schwarze“ getroffen und die beste Kaffeesorte von Combia, heraus gerochen, geschmeckt und geschlürft.

Weil es während der ganzer Führung geregnet hatte, freuten wir uns auf die Sauna. Hab mich noch im Voraus erkundigt, wie die Kolumbianer ihre Saunagewohnheiten pflegen. Tambien sin ropas? Auch ohne Kleider? Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, erklärten sie mir, dass natürlich auch sie ohne Kleider in die Sauna gehen. Man musste den Spa-Bereich für eine gewisse Zeit reservieren. Das taten wir und betraten pünktlich den Schwitzbereich.

„Ohne Kleider“ bedeutet in Kolumbien wohl im Badezeugs, aber nicht nackt. Als wir vor der Sauna standen, war ein Paar MIT Bikini und Badeshorts bereits an der Wärme am Schwitzen, obwohl wir reserviert hatten. Völlig überfordert mit dieser Situation gingen wir ins türkische Bad, um uns einen Schlachtplan gegen diese Saunabesetzer MIT Kleider auszuhecken. Nach dem ersten Abkühlen, probierten wir es noch einmal. Wollte schon meine Hosen an den Nagel hängen, da erspähte ich sie auf der Bank in der Sauna. Schnell zog ich meine Hose wieder an. Konnte ja schlecht ihr Wochenende vermiesen und ihr schlaflose Nächte bereiten. Es stellte sich nämlich heraus, dass dieses Paar von Bogota nach Calacar kam, um ein Wochenende mit viel Sonnenschein und Wärme zu geniessen. Aber das Wetter spielte nicht timt und sie mussten trotz der fünfstündigen Fahrt von Bogota auch in der Kaffeezone frieren. Da kann man schon mal die Sauna teilen und die Hosen anbehalten.

Ganz in der Nähe der Hazienda befindet sich ein botanischer Garten mit einem Mariposario der eine Besuch wert sei, wie die Einheimischen meinen. An der Hauptstrasse entlang, spazierten wir neben stinkenden LKWs und Bussen (die uns nicht mitnehmen wollten). Nach ungefähr einer Stunde Abgas schnüffeln, waren wir da. Zusammen mit einer Familie aus Kolumbien und einem Führer machten wir die Tour durch den botanischen Garten mit einheimischen Pflanzen und Vögeln . Das Mariposario, ein riesiges begehbarer Käfig mit Schmetterlingen war speziell. Die vielen Schmetterlinge waren komisch. Sie flogen einem um den Kopf und landeten auf den ausgestreckten Händen oder auf der Nasenspitze. Beim Nachhauseweg landete ein grüner Tukan auf einem Baum in unsere Finca und wir fragten uns, warum wir in einen botanischen Garten gehen, wen wir doch den Zoo vor der Tür haben. Naja, irgendwie muss man ja die kolumbianischen Pesos loswerden. Auch wenn man jeden Abend Rindsfilet (7 Franken!!) isst, will das Geld in Kolumbien kaum schwinden.

Auf dem Weg nach Salento passierten wir Genova und Barcelona - es scheint, als hätten die Spanier früher Heimweh nach Europa gehabt. Kurz vor unserem Ziel stand eine ausgebrannte Finca. Die Finca Aleman von Carlos Lehder. Ein Narco mit deutschem und kolumbianischem Pass, der im Gefängnis in den Vereinigten Staaten seine Strafe absitzt bis ans Ende seiner Tagen. Interessante Geschichte, hat er doch den Drogentransport perfektioniert und die Bahamas haben auch abkassiert.

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