Palomino: Ein entspanntes Hippie-Dorf
- Nadia
- 4. Feb. 2016
- 2 Min. Lesezeit
Nach einem Monat an der lauten Strasse in Cartagena suchten wir ein ruhiges Dorf am Meer. Für rund 12 Franken fuhren wir in einem Minibus von Berlinaturs in rund 5 Stunden von Cartagena nach Santa Marta. Von Santa Marta mussten wir in einem lokalen Bus noch rund 90 Kilometer weiter nach Palomina fahren. Der Busfahrer von Berlinaturs war ein echter Goldschatz. Ohne ihn hätten wir den richtigen Bus für die Weiterreise am Markt von Santa Marta wohl nie gefunden. An einem Rotlicht rief er dem lokalen Busfahrer zu und fragte, ob er den Bus nach Palomina fährt. Wie es der Zufall wollte, standen wir neben dem richtigen Bus und wir konnten einfach schnell rüberhüpfen. Die Fahrt an der Küste entlang führte vorbei an Bananenplantagen, man konnte die Ausläufer der Sierre Nevada sehen und beobachteten, wie Kogi-Indianer auf Eseln durch den Dschungel ritten.
Am Ziel angekommen, mussten wir uns mit dem riesigen Rucksack auf ein Moto setzen. Als wir auch diese holprige, aber kurze Fahrt über Stock, Stein und Sand überstanden hatten, trafen wir auf ein kleines Paradies. Unser Zimmer im Tiki-Hut-Hostel erinnerte an ein kleines Hüttchen im Dschungel- eine Bambuskonstruktion mit Palmendach und Openair-Dusche. Der Strand ist auch in einem Katzensprung erreichbar. Hier lässt es sich sehr gut drei Nächte verweilen. Der weisse Sandstrand gesäumt mit Kokospalmen ist eine Augenweide, aber aufgrund der sehr starken Strömung ist es im Wasser gefährlich.
Aber auch das ist kein Problem, denn wir haben ja im Hostel einen Pool und in Palomina gibt es eine sehr preiswerte Exkursion: Für 5 Franken bekommt man ein aufgeblasener Schlauch eines LKW’s und eine Fahrt auf dem Mofa in den Dschungel. Danach ist man sein eigener Führer. Wir watschelten mit Flip-Flops eine Stunde durch den Dschungel im Vorgebirge der Sierra Nevada (zum Glück sahen die Eingeborenen auf ihren Eseln uns an, dass wir keinen einzigen Peso dabei hatten). Juan, ein Kolumbianer aus Bogota, den wir beim Frühstück kennen lernten, begleitete uns. So konnten wir unser Spanisch praktizieren und er sein Deutsch aufbessern.
Am Rio angekommen, schmissen wir uns ins ziemlich kalte , aber sehr klare Wasser und fuhren sanft und sehr langsam (es ist gerade Trockenzeit und es hat nicht ein einziges Mal geregnet, seit wir in Kolumbien sind) in Richtung Meer. Die Fahrt durch den Dschungel war sehr entspannend. Nach gefühlten fünf Stunden erreichten wir das Meer (in Wirklichkeit waren wir etwa 2.5 Stunden im Wasser). Was für ein Anblick: Eine weisse Sanddüne, hinten der Rio und vorne das Azurblaue Meer. In einer kleinen Strandbude bestellen wir einen sehr leckeren Fisch mit dem typischen Kokos-Reis und einer Fischsuppe voraus. Man merkte jedoch wiedermal, dass wir Schweizer einfach ungeduldig sind, als wir rund dreiviertel Stunden auf das Essen warten musste. Die Kolumbianer an der Karibikküste nehmen alles viel gelassener als wir und die lassen sich auch von nichts stressen.
Ja, ausser dem Tubing gibt es in Palomino nicht viel zu machen. Hier gilt es zu entspannen und allenfalls noch durch die kleinen Sandstrassen zu schlendern und die Einhemischen sowie die vielen Aussteiger sowie aber auch die Kogi-Indianer zu beobachten. Die Kogi sind ein kleiner Stamm aus Indianern, welche von den Spanischen Kolonialherren davonkamen. Heute sind die Kogi-Indianer sind eines der letzten Völker, das sich seine ursprüngliche Kultur erhalten konnte, indem sie sich auch heute noch radikal nach aussen abschotten. Sie leben an den Flüssen in der Sierra Nevada, einzelne reiten auf ihren Eseln in die Dörfer. Man erkennt sie an den markanten Gesichtszügen und der Kleidung (umwickelt mit weissen Tüchern).
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